Merkmale der wahren Kirche - Die wahre Kirche

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Merkmale der wahren Kirche

 



Unter dem Begriff „Kirche“ stellt sich jeder Mensch etwas Anderes vor.
Das kann ein Gotteshaus oder eine christliche Glaubensgemeinschaft sein.
Der eine sieht das historische Gebäude eines Doms vor seinem geistigen Auge, die andere hat eine Dorfkirche im Blick. Die einen sehen eine Organisation, die die Menschen zum ewigen Heil führt, die anderen sehen ein bürokratisches Monster, in dem Macht missbraucht wird. Manchen fallen die Kreuzzüge ein und einigen die Inquisition mit ihrem Scheiterhaufen. Viele, auch nicht gläubige Menschen, sehen das soziale und caritative Engagement der Kirchen und finden dies gut. Man kann auch die Gläubigen sehen und diese als Kirche betrachten. Das Problem dabei ist, welche Gläubigen von welcher Glaubensrichtung meint man?
Die Verwirrung ist perfekt:





Je mehr man über die vielfältigen Möglichkeiten nachdenkt, desto eher kommt man zu der Fragestellung:

Was ist die wahre Kirche?
Wer gehört zur wahren Kirche?
Welche Merkmale der wahren Kirche gibt es?
Darum geht es in diesem Beitrag.


Begriffsklärung „Kirche“

Kathpedia schreibt auf http://www.kathpedia.com/index.php?title=Kirche (22.01.2017):

„Das deutsche Wort Kirche entstand aus griech. kyriaké (oikía) - Haus des Herrn und ist eines der wenigen frühen griechischen Lehnwörter der deutschen Kirchensprache, die von den Goten in den germanischen Wortschatz vermittelt wurden.
Der Begriffsinhalt ist jedoch bestimmt durch griech. ekklesía (lat. Lehnwort ecclésia, davon die roman. Wörter chiesa, église etc.). Ekklesia bedeutet im klassischen Griechisch Bürgerversammlung, wörtlich: Herausrufung (der Mündigen zum Versammlungsplatz). In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments (Septuaginta) wird ekklesia zum Übersetzungswort für hebr. qahál. Dieses Wort bedeutet (versammelte) Gemeinde (des Gottesvolks).“

Mit ecclesia ist also das Gottesvolk, die Urgemeinde des ersten Jahrhunderts oder die Kirche gemeint.
Will man die Anfänge der christlichen Kirche festmachen, dann findet man in der Kirchengeschichte unterschiedliche Ansätze. Beginnt die Kirche bereits mit der Berufung der Jünger durch Jesus oder ist das Pfingstfest mit der Ausschüttung des Heiligen Geistes der Beginn der Kirche?

"Die Kirchengeschichte muss mit der Sammlung der Jünger Jesu nach seinem Tode beginnen, als sie in der Überzeugung, dass er trotz seiner Hinrichtung weiterlebt, eine Gemeinde von Gläubigen aufbauten, die sich Jesu Sache zu ihrer eigenen machte." ²

Die Kirchengeschichte beginnt im ersten Jahrhundert mit der Entstehung einer Kirche oder Gemeinde von Anhängern des Jesus von Nazaret.
Joh 20,21 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch.
In Matth. 16,18 liest man, dass Jesus seine Gemeinde gründet: „Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.

Christen, Urchristentum und Urgemeinde

Paulus wird zunächst der Sekte der Nazarener zugeordnet.
„Denn wir haben diesen Mann als eine Pest befunden und als einen, der unter allen Juden, die auf dem Erdkreis sind, Aufruhr erregt, und als einen Anführer der ‚Sekte der Nazoräer‘ (Apg 24,5 Elberfelder)“.

In Apostelgeschichte 11, 26 wird berichtet, dass die Jünger Jesu zum ersten Mal in Antiochien Christen genannt wurden.

Als Urchristentum oder apostolisches Zeitalter bezeichnet man ungefähr die hundert Jahre von 30 n.Chr. bis etwa 130 n.Chr. Einige Kirchen wurden in dieser Zeit noch von Aposteln und ihren direkten Schülern geleitet, zum Beispiel die Gemeinde in Jerusalem von Jakobus dem Gerechten, die Gemeinde in Ephesus vom Apostel Johannes und die Gemeinde in Alexandria von Johannes Markus.
² Wikipedia
Die Urgemeinde (Gemeinde: griechisch ἐκκλησία ekklēsía, lateinisch ecclesia) finden wir im Neuen Testament. Sie kam im Tempel zusammen und traf sich in den Häusern:
Apg 2,46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen. Unter Claudius (41 n.Chr. bis 54 n. Chr.) ordnete man die Christen noch der jüdischen Gemeinschaft zu. Die Unterscheidung von Juden und Christen wird unter Nero erkennbar.

Die sichtbare Kirche

Durch das Evangelium Jesu wurde die wahre Kirche initialisiert.
Man erkennt sie an ihren Strukturen.
Ab einer gewissen Anzahl von Menschen, die zusammen gehören, muss organisiert werden. Dadurch entstehen Strukturen.
Die Gläubigen werden durch den Heiligen Geist innerhalb dieser Organisation zum Glauben gerufen und wiedergeboren, was bekehrt (Buße tun, Umkehr) bedeutet.
Jesus selbst ist der Gründer der wahren Kirche.
Ein Maßstab für die Wahrhaftigkeit ist, ob das reine Evangelium gepredigt wird.
Dies kann man anhand der Bibel überprüfen. Die Lehre muss der Lehre der Apostel entsprechen. Diese haben alles von Jesus empfangen.
Zum Hören der Predigt gehört auch Glauben. Der Glaube kommt aus der Predigt:

Röm 10,17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. (Luther 1984)
1Kor 1,21 Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu retten. (Elberfelder)
1Kor 15,14 wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube.(Elberfelder)

Schließlich gehört auch das Bekennen dazu. Ein weiteres Merkmal: Nicht nur Hörer des Wortes, sondern auch Täter sein.
Reine Predigt, Hören, Glauben, Bekennen und Täter des Wortes sein sind Merkmale der sichtbaren wahren Kirche.

Die unsichtbare Kirche

Nicht die Institution Kirche macht die wahre Kirche aus, sondern die Menschen, die ihr angehören.
Sie sind Heilige im Sinne des Neuen Testaments, weil sie dem Evangelium Christi glauben und den Heiligen Geist empfangen haben.

1Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ist,..
Apg 2,38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Die wahre Kirche besteht aus Gläubigen, die Jesus als ihren Herrn angenommen haben.

1 Kor 1,22 …an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.

Dies ist also die unsichtbare, wahre Kirche.

Diese Gläubigen gibt es weltweit.
Und auch alle Gläubigen vor unserer Zeit und nach unserer Zeit gehören zur wahren Kirche.
Niemand kann sie aber sehen. Man kann auch nicht endgültig entscheiden, ob sie zur wahren Kirche gehören.

Wenn Gott im Alten Testament einen Bund mit Menschen geschlossen hat, dann waren es Israeliten.
Gott hat Israel als sein Volk erwählt und warnt, wer Israel antastet, der tastet seinen Augapfel an.
Es gibt jüdische Christen (Judenchristen), die selbstverständlich auch zur wahren Kirche gehören.
Diese müssen nicht erst zu einer christlichen Kirche konvertieren.

Nur Jesus Christus und somit der dreieinige Gott weiß, wer zur wahren Kirche dazu gehört. Menschen können sich darüber kein Urteil erlauben.
Dieses Urteil kann nur Gott fällen.
Da Gott seinen Sohn als einzigen Weg zu ihm in die Welt gesandt hat, ist Jesus Christus somit das Oberhaupt der wahren Kirche.

Weitere Definitionen zur wahren Kirche

In der theologischen Literatur finden sich weitere Definitionen zur wahren Kirche.

Die römisch-katholische Kirche sieht sich selbst als die wahre Kirche an.
Die direkte Nachfolge von Petrus, den angeblich "ersten Papst", und die folgenden Bischöfe sieht man als "apostolische Sukzession".
Im Bekenntnis von Nicäa-Konstantinopel 381 n.Chr. ist die Rede von
„eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Noch heute gilt die lutherische Kirche dort als Religionsgemeinschaft und nicht als Kirche.
Diese römisch-katholische Sicht entspricht nicht der Lehre der Bibel.

Vorsicht ist geboten, wo eine Kirche oder Religionsgemeinschaft behauptet, nur duch die Zugehörigkeit zu dieser wird man errettet und gehört somit zur richtigen Kirche.
Dies weist deutlich auf eine Sekte hin. Siehe auch auf dieser Homepage unter "Vorsicht Sekten!".
Nur wer Jesus nachfolgt, ihm vertraut (an ihn glaubt) und ihn als HERRN anerkennt, gehört zur "wahren Kirche".
Die Nachfolge Jesu ist in Gottes Augen der einzige Weg zum ewigen Heil und kann in der Bibel nachgeprüft werden.

Luther bezieht sich bei „wahrer Kirche“ auf das Wort Gottes, das Evangelium und die rechte Predigt.

Teilweise wird auch noch z.B. von Calvin „die stiftungsgemäße Verwaltung der Sakramente“ als Merkmal der wahren Kirche angeführt.
Biblisch ist nicht zu begründen, dass die Taufe oder bestimmte Sakramente Voraussetzungen für die Zugehörigkeit zur wahren Kirche sein sollen.
Allerdings werden Taufe und Abendmahl von Jesus als wichtig erachtet.

Gemeindezucht wird als weiteres Kennzeichen genannt.

Von Jesus Christus bis zur Staatskirche

Eine vereinfachte Darstellung



Verwendete Literatur

1 Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchengeschichte
2 Univ.-Prof. Dr. Günter Stemberger, Hrsg., 2000 Jahre Christentum, illustrierte Kirchengeschichte in Farbe, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH, Herrsching 1983

Weitere Literatur:

Hubert Jedin, Handbuch der Kirchengeschichte, Band 1, Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche, Herder, Freiburg/Basel/Wien 1962
Hubert Jedin, Handbuch der Kirchengeschichte, Band I bis VII, Herder, Freiburg im Breisgau, 1985
Uwe Swarat, Die Kennzeichen der wahren Kirche, in „Theologisches Gespräch“ 2000, Heft I, Oncken Verlag Kassel, Download --->

Herbert Wölfel, Januar 2017

    


 
 
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